Info Licht-Wasser – Albert Hien

Ausgangspunkte für die Überlegungen zur Gestaltung der Eingangshalle war die Entwicklung einer Idee, die im weitesten Sinne mit der Nutzung des Gebäudes assoziiert werden kann. Integration in die architektonische Situation – möglichst Ausnutzung der spezifischen Möglichkeiten, die diese Situation bietet.

Beschreibung
Die Kunstinstallation versucht sowohl das Phänomen Strahl bzw. Strahlung zu thematisieren, als auch den Umgang damit (experimentell, wissenschaftlich, meßtechnisch …) zu veranschaulichen.
Quelle des ‚Kunststrahls‘ ist das natürliche Licht (Licht des Himmels), das hauptsächlich durch das Glasdach in die Eingangshalle gelangt. Dieses Licht wird an der Oberfläche des wassergefüllten Beckens auf dem Erste-Hilfe-Raum reflektiert. Ein dort aufgestellter, kardanisch gelagerter Spiegel (ca. 2m Durchmesser) bündelt die Lichtstrahlen in Richtung der optischen chse einer Anlage, die sich als in Reihe geschaltete meßtechnische Instrumente beschreiben läßt, in ihrer Gesamtheit jedoch zum Bild eines Fernrohres wird, dessen Einzeltubi gänzlich ausgezogen und in Lückenformation angeordnet sind.
Jeder Einzeltubus ist an seinem, dem Ursprung des Lichts zugewandtem Ende, mit einer Linse ausgestattet, die es ermöglicht, jeweils einen Teil (Farbe) des sichtbaren Spektrums des Lichtes zu extrahieren und über einen in Lücken zwischen den Rohren installierten Spiegel aus dem Strahlengang auszulenken.
Die so erzeugten Farbstrahlen treffen auf Projektionsflächen an der Rückwand des Ausstellungsraumes und werden dort als Farbfelder sichtbar.
Das Restlicht (die Lichtmenge, die nach der Abspaltung einer Farbe übrig bleibt) wird an der Rückseite der Kammer über mit Linsen ausgestattete Austrittsdüsen an die Sammellinse des nächsten Rohrabschnitts weitergeleitet. So wird die effektive Lichtmenge entsprechend der sich verkleinernden Rohrdurchmesser immer geringer. Analog gedacht wird das Licht stufenweise ‚entfärbt‘ und tritt schließlich als farbloser Wasserstrahl am Ende der Anlage aus.
Dieses Wasser wird über ein offenes Gerinne zu einem Becken am Fuße des Ersten-Hilfe-Raumes geleitet und von dort in das Becken auf dessen Dach gepumpt. Der Kreislauf ist geschlossen.
Albert Hien, 1996