Neues Institut für Barockforschung – Heinz Prantner

Ausstellung, Ladengalerie Lothringerstraße, München, 1997
Technischer Entwurf und Fertigung von Leuchten-Modelle Pancho Schlehhuber
Ein elektrisch angetriebener Stuhl wird über eine Fernsteueranlage gelenkt. Der „Zeremonienmeister“ bestimmt mit der Fernsteuerung den Weg des Stuhls.
Die auf dem Stuhl sitzende Person hat keinerlei Möglichkeiten, den Kurs zu bestimmen, sondern kann den Stuhl lediglich mit einem „Panik“-Knopf anhalten.
Ausführung:
Der Stuhl wird über eine Fernsteuerung für Modell-flugzeuge gesteuert, wobei die Aktoren angepasst werden mußten. Die Stromversorgung erfolgt durch eine Kfz-Batterie mit Ladegerät. Angetrieben und gelenkt wird der Stuhl über das vordere Mittelrad. Es läßt sich um 270 Grad drehen und wird von 2 Motoren über ein Keilriemen- und ein Planetengetriebe angetrieben. Alle Räder sind mit Gasdruckfedern gefedert.

Mindmachine – Satoko Maeda

Ausstellung, Galerie FOE 156, München, 1997

technischer Entwurf und Planung von leuchten-modelle Pancho Schlehhuber. Fertigung durch leuchten-modelle Pancho Schlehhuber mit der Künstlerin

Über EEG-Sensoren in einem Stirnband werden die Gehirnströme einer Person aufgenommen.
Diese werden in einer Elektronik verarbeitet und damit ein Elektromotor gesteuert, welcher wiederum einen Wellengenerator antreibt. Dieser visualisiert somit in einem 10m langem Aquarium die Gehirnwellen.

Die Gehirnaktivität wird proportional in eine Wellenaktivität übersetzt.

Fahrt ans Meer – Satoko Maeda

Ausstellung, Galerie FOE 156, München, 1997

Technischer Entwurf und Planung von leuchten-modelle Pancho Schlehhuber, Fertigung durch leuchten-modelle Pancho Schlehhuber mit der Künstlerin

Mit einem Fahrrad wird über ein Kettengetriebe ein Aquarium in eine oszillierende Bewegung versetzt.
Das Aquarium ist mit blau gefärbtem Wasser gefüllt, das durch die Bewegung Wellen bildet. Da das Wasser mit Paraffinöl vermischt ist, welches eine Dämpfung der Wellen-Bewegung bewirkt, entstehen ‚Zeitlupen-Wellen‘.
Die Wellen können durch Radfahren oder davon unabhängig über einen elektrischen Antrieb erzeugt werden.

Grammatik VOL.1: Flächen, Ströme, Feldverdichtungen – Sabine Gross

Ausstellung, Projektraum Berlin und Frankfurt, 1997

Computerprogramm von leuchten-modelle Pancho Schlehhuber

Das Programm generiert zufallsgesteuert Muster, indem es mehrere Ebenen übereinander malt und dabei teilweise auch schon bestehende Strukturen wieder übermalt.
Es können über 1,56 x 10E12 Kombinationen berechnet werden.
Das Programm wurde in q-Basic unter DOS geschrieben und lief in der Ausstellung auf einem 386/20-Computer.

Informationen zur Ausstellung von Sabine Groß:
Das Karomuster kann auch als ein mehrdimensionaler (Modell)-Raum gesehen werden, der aus verschiedenfarbigen und unterschiedlich transparenten Flächen und Streifenstrukturen besteht. Diese Strukturen können einfach oder auch komplex sein. Farbsättigung, -transparenz und -symbolik geben Auskunft über die entsprechende Seinqualität der Person, die durch ein entsprechendes Muster repräsentiert wird.
Das Karomuster besteht aus 3 Ebenen, wobei die einzelnen Ebenen wiederum aus mehreren Schichten bestehen können.
1. Hintergrundebene (Unterste Ebene) / 1. Schicht
immer einfarbige Fläche, im Ideal- und angestrebten Fall weiß die Grundebene gibt den momentanen Seinszustand des Trägers an
2. Mittelschicht / 1- 4 Schichten
besteht aus flächigen Linien bzw. Strömen: B, XB, XXB, XXXB Flächige Linien neigen eher zur Transparenz als jede andere Struktur. Sie stellt eine Verbindungsebene zwischen Unter- und Oberschicht dar. Unterstützende und verstärkende Funktion. Transmitterfunktion! Flächenförmige Ströme stehen nicht für sich, so wie z.B. exponierte Oberströme, die meist in der Kategorie XXXF zu finden sind oder wie die Hintergrundfläche, die immer für sich steht und lediglich konzeptionell an die anderen Ebenen gekoppelt ist.
3. Deckschicht / 1 – 4 Schichten
Die Oberschicht besteht ausschließlich aus linienförmigen Strömen mit unterschiedlicher Breite: F, XF, XXF, XXXF.Transformatorische Prozesse werden von dieser Ebene aus eingeleitet. Informationen werden zur Mittelschicht, der sog. Transmitterschicht übermittelt, deren Transparenz die impulsgebenden und Veränderung herbeiführenden Signale der linienförmigen Ströme (Linien = Impulsstrom) an die Grundfläche weitergibt, bzw. diese als Farbsignal auf die Hintergrundebene projeziert.
Ein kompletter Transformationszyklus besteht aus einer Durchwanderung aller Farbzustände von dunkel nach hell, von statisch über dynamisch zu transzendent, sprich von passiven, kalten Farben (sw / blau) über aktive, pulsierende, dynamische Farben (rot / orange / gelb) hin zu wertfreiem Grund = weiß / Farblosigkeit 100% (gegebenenfalls auch als 100%-Transparenz zu bezeichnen).
Die Art und Weise, ebenso die Geschwindigkeit mit der ein solcher Transformationszyklus durchwandert wird, hängt von der Ge- samtstruktur ab, d.h. wie komplex ist sie, welche Strömungsstörungen gibt es, an welchen Stellen fehlt notwendige Transparenz, ist das Gleichgewicht zwischen pulsierend, statisch und strömend gewahrt … etc.
Sabine Groß

 

Terassendach

In einem mit vielen Bäumen bewachsenen Garten sollte eine Terrassen-Überdachung gebaut werden.
Da gerade Stützen und Sparren langweilig und unpassend erschienen, wurde die organische Struktur der Äste aufgegriffen und versucht, diese in Eisen nachzubilden.
Die Rohre wurden in kurzen Abständen eingeschnitten, jeweils um 1 Grad geknickt und dann wieder mit 2 Schweißpunkten fixiert. Der Stahl wurde bewusst roh verzundert belassen und nur mit Leinölfirnis eingerieben, was einen leichten Rostschutz bildet. Da sich mit der Zeit trotzdem Flugrost ansetzt, werden die Rohre auch von der Farbgebung her den Ästen ähnlicher, was den organischen Eindruck unterstützt.

Entwurf und Aufbau von leuchten-modelle Pancho Schlehhuber
Material: Stahl, Firnis, Plexiglas transparent

Info Licht-Wasser – Albert Hien

Ausgangspunkte für die Überlegungen zur Gestaltung der Eingangshalle war die Entwicklung einer Idee, die im weitesten Sinne mit der Nutzung des Gebäudes assoziiert werden kann. Integration in die architektonische Situation – möglichst Ausnutzung der spezifischen Möglichkeiten, die diese Situation bietet.

Beschreibung
Die Kunstinstallation versucht sowohl das Phänomen Strahl bzw. Strahlung zu thematisieren, als auch den Umgang damit (experimentell, wissenschaftlich, meßtechnisch …) zu veranschaulichen.
Quelle des ‚Kunststrahls‘ ist das natürliche Licht (Licht des Himmels), das hauptsächlich durch das Glasdach in die Eingangshalle gelangt. Dieses Licht wird an der Oberfläche des wassergefüllten Beckens auf dem Erste-Hilfe-Raum reflektiert. Ein dort aufgestellter, kardanisch gelagerter Spiegel (ca. 2m Durchmesser) bündelt die Lichtstrahlen in Richtung der optischen chse einer Anlage, die sich als in Reihe geschaltete meßtechnische Instrumente beschreiben läßt, in ihrer Gesamtheit jedoch zum Bild eines Fernrohres wird, dessen Einzeltubi gänzlich ausgezogen und in Lückenformation angeordnet sind.
Jeder Einzeltubus ist an seinem, dem Ursprung des Lichts zugewandtem Ende, mit einer Linse ausgestattet, die es ermöglicht, jeweils einen Teil (Farbe) des sichtbaren Spektrums des Lichtes zu extrahieren und über einen in Lücken zwischen den Rohren installierten Spiegel aus dem Strahlengang auszulenken.
Die so erzeugten Farbstrahlen treffen auf Projektionsflächen an der Rückwand des Ausstellungsraumes und werden dort als Farbfelder sichtbar.
Das Restlicht (die Lichtmenge, die nach der Abspaltung einer Farbe übrig bleibt) wird an der Rückseite der Kammer über mit Linsen ausgestattete Austrittsdüsen an die Sammellinse des nächsten Rohrabschnitts weitergeleitet. So wird die effektive Lichtmenge entsprechend der sich verkleinernden Rohrdurchmesser immer geringer. Analog gedacht wird das Licht stufenweise ‚entfärbt‘ und tritt schließlich als farbloser Wasserstrahl am Ende der Anlage aus.
Dieses Wasser wird über ein offenes Gerinne zu einem Becken am Fuße des Ersten-Hilfe-Raumes geleitet und von dort in das Becken auf dessen Dach gepumpt. Der Kreislauf ist geschlossen.
Albert Hien, 1996

Licht und Wasser – Albert Hien

Kunst am Bau, Amt für Strahlenschutz, Salzgitter, 1997
Beleuchtungskomponenten, Antriebe und Steuerung von leuchten-modelle Pancho Schlehhuber

Ein Spiegel reflektiert Wasserspiegelungen in eine Kette Fernrohre, welche das Licht separieren und zum Schluss in Wasser zurückverwandeln.

Programmablauf:
Der Spiegel dreht sich nach unten in Reflexionsstellung, die vier Fernrohre beginnen nacheinander langsam an der Vorderseite zu leuchten. Das Licht konzentriert sich langsam zur Mitte und wird dann über einen Spiegel an eine Seitenwand reflektiert. Alle Leuchten werden schlagartig ausgeschaltet und jeweils ein Blitz gezündet, zeitgleich tritt aus dem ersten Fernrohr ein Wasserstrahl aus und der Spiegel schwenkt in Ruhestellung zurück.
Nach einer kurzen Pause beginnt die Sequenz erneut.

Informationen zum Kunstwerk von Albert Hien